Jakob Ronc

Jakob Ronc, ein gottesfürchtiger Schulmeister in der Gemeinde Roras, wurde zuerst ganz nackt ausgezogen. Dann rissen ihm die Unmenschen alle Nägel von Händen und Füßen, stachen ihm mit einem Dolche mehr als 100 Löcher durch Hände, Füße und Ohren, und schrieen ihm bei jedem Stiche zu, er solle Jesus Maria beten. Als er das nicht tat, banden sie ihm einen Strick um den Leib und schleppten ihn durch ganz Lucerna herum. Ein Soldat ging neben ihm her und riß ihm zu wiederholten Malen ein Stück Fleisch ab, auf der anderen Seite aber ging ein Gerichtsdiener, der ihn beständig prügelte und dabei rief: „Wie steht’s, du Pudelhund, wirst du nun bald in die Messe gehen?“ So lange Jakob Ronc noch reden konnte, rief er: „Lieber tot, als in die Messe gehen!“ Zuletzt wurde dem glaubensmutigen Märtyrer der Kopf abgehauen.

Johann Leger, waldensischer Schriftsteller und Augenzeuge,

Dr. Theodor Fliedner,
Buch der Märtyrer,
Verlag der Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth,
1859