Anselm von Canterbury

Ein etwas lockerer Ritter aus der Lombardei, Namens Gundulf, hatte etwa um das Jahr 1030 zu Aosta in Piemont sich niedergelassen und ein tugendsames Fräulein der Stadt, Ermonberga, geheirathet. Aus dieser Ehe entsproß – außer einer Tochter, Richera – ein Sohn, Anselm, welcher einst ein bedeutendes Licht in Kirche und Wissenschaft werden sollte. Den Knaben schon zog es in charakteristischer Weise nach Oben. In seinen Träumen erstieg er z. B. am liebsten die Gipfel der Alpen, um die Wohnung des großen Königs aufzusuchen, von dem ihm die Mutter gesagt hatte, daß er im Himmel throne und die Welt regiere. Kaum fünfzehn Jahr alt, wollte er bereits Mönch werden und fragte deshalb bei einem ihm bekannten Abte an. Doch dieser wies ihn zurück, wenn er nicht die Einwilligung des Vaters hätte, und da bat nun der Knabe Gott, daß er ihn doch recht krank werden lassen möchte, indem er nach dem damals herrschenden Grundsatze, Sterbenden nicht diese Bitte abzuschlagen; denn das Mönchsthum sah man als eine Pforte zum Himmel an  – dann sicherlich seinen Wunsch zu erreichen hoffte. In der That erkrankte er auch. Doch der Abt wollte ihn auch jetzt noch nicht aufnehmen, und so warf sich nunmehr Anselm auf das Gegentheil: statt der Bücher und Andachtsübungen nahm er ritterliche Künste vor, und nicht lange so that es die Welt ihm an. Nur die Mutter zügelte noch seine Lust an derselben. Allein bald verlor er auch diese, und „ankerlos trieb nun das Schifflein seines Herzens auf den Fluthen der Welt umher.“ Doch da erweckte ihm Gott einen „innern Krieg“: er entzweite ihn mit dem Vater, und unvermögend, es in dessen Nähe auszuhalten, entschloß er sich endlich das väterliche Haus zu verlassen. Drei Jahre wanderte er in Burgund und Francken umher. Endlich kam er nach Avrenches in der Normandie. Hier hörte er von dem großen Rufe, den ein Landsmann, Namens Lanfranc, in dem benachbarten Kloster Bec als Lehrer der Theologie erlangt habe. Dadurch wurde die alte Liebe zum Studieren in ihm wieder rege; er begab sich nach Bec und saß hier eifrig über den Büchern. Diese Anstrengung befreundete ihn allmählig auch wieder mit dem Mönchsthum. Was es mit dessen Beschwerden denn auf sich haben könne, meinte er, wenn er sich jetzt schon so viel versagen müsse? Aber wo Mönch werden? In Bec – da würde er neben Lanfranc nicht aufkommen können; in Clegny aber oder einem andern ansehnlichern Kloster noch weniger sich hervorthun können, weil da schon Alles auf’s Beste bestellt sei. Denn noch war es ihm nur um einen glänzenden Wirkungskreis zu thun; „noch war ich nicht gebändigt,“ pflegte er zu sagen, wenn er später dieser Zeit gedachte, „noch tobte in mir die Welt.“ „Aber wie?“ fragte er sich mit der Zeit, als er ernster die Sache zu überlegen anfing; „heißt das Mönch werden, wenn man nur seinen Ehrgeiz befriedigen will? ist nicht Demuth das erste Erfordernis eines Jüngers Christi? Und wo könnte ich mich besser in dieser Tugend üben, als gerade in Bec, wo ich Lanfranc stets über mir habe?“ So beschloß er denn, hier sich nieder zu lassen. In seinem sieben und zwanzigsten Jahre (1060) trat er in das Kloster ein.

Es war dies eines der merkwürdigsten, die es damals gab. Vor zwanzig Jahren erst hatte es ein normannischer Ritter, Namens Berluin, gegründet, den mitten im glänzendsten Hofleben auf ein Mal die Angst um das Heil seiner Seele ergriffen, und der nun dem Drange seines Herzens nicht anders zu genügen gewußt hatte, als indem er mit zwei gleichgesinnten Genossen auf einem seiner Güter (Borneville) ein Kloster zu bauen anfing, ohne noch mit dem Mönchsleben irgendwie näher bekannt zu sein. dem tiefen Verfalle der Klöster in seiner Nachbarschaft hatte er auch keines finden können, das er sich zum Muster hätte nehmen können; er hatte daher das seine, so gut er selbst es verstand, eingerichtet, Nichtsdestoweniger traf diese Einrichtung fast ganz mit der zusammen, welche einst der heil. Benedict in seinen Klöstern eingeführt hatte, und die neuerdings in der Congregation von Clugny wieder aufkam. Nach drei Jahren (1040) hatte Herluin sein Kloster in Folge eines Brandes an eine andere Stelle verlegt, an den Bach, welcher ihm den Namen gab, in einem Seitenthale der Rile; und hier ward ihm 1042 ein Gehülfe zugeführt, welcher durch die Wissenschaft, die er in das Kloster brachte, demselben noch eine andere Bedeutung verlieh. Es war dies eben jener Lanfranc – ursprünglich ein Rechtsgelehrter in Pavia, der sich aber auch mit Dialektik beschäftigt hatte und durch diese für die Philosophie gewonnen worden war, die er nach Verlassung seiner Vaterstadt seit 1040 in Avrenches vortrug. Durch die Philosophie aber ward er wieder zur Theologie gezogen, und die Theologie brachte ihn zur Erkenntnis der Eitelkeit seines bisherigen Treibens, so daß er 1042 Aprenches plötzlich wieder verließ, um einen Ort zu suchen, wo er ganz in der Stille der Betrachtung der göttlichen Dinge leben könnte. Auf dieser Reise war er eines Abends in der Nähe der Rille angelangt, als ihn Räuber überfielen, die ihn bis auf die Haut auszogen und fern von dem Wege an einen Baum festbanden. Eine ganze lange Nacht mußte er in dieser peinlichen Lage zubringen, und um so peinlicher wurde diese für ihn, als er zu seinem Schrecken entdeckte, daß er trotz aller Gelehrsamkeit nicht im Stande war, durch Gebet oder durch ein geistliches Lied sich zu stärken. Als er aber am folgenden Morgen von vorüberziehenden Reisenden, die er mit seinem Geschrei erreichte, befreit ward, erkundigte er sich bei diesen nach dem ärmsten Kloster, das sie in der Nähe wußten, und hier aufgenommen – es war Bec – verbrachte er die drei ersten Jahre in der tiefsten Zurückgezogenheit, aller Wissenschaft sich entschlagend und nur frommen Uebungen hingegeben, um die Kunst zu beten zu lernen. Erst als er die Eitelkeit seines Herzens hinlänglich gebrochen glaubte, wagte er wieder als Lehrer aufzutreten, und richtete nun auf Herluin’s Wunsch, der ihn 1046 zum Prior ernannte, eine Schule in dem Kloster ein, die alsbald ein Hauptsitz der Wissenschaft wurde, nach dem Schüler aus allen Nachbarländern strömten.

In diese Schule und dieses Kloster nun trat, wie gesagt, auch Anselm ein, und so rasch fand er sich in den Sinn und Geist, der hier herrschte, daß, als Lanfranc im Jahr 1063 zum Abte eines neugestifteten Klosters in Caen berufen wurde, Herluin ihn an dessen Stelle zum Prior erhob. Als solcher entwickelte er die fruchtbarste Thätigkeit für die weitere Hebung des Klosters, in religiöser wie in wissenschaftlicher Hinsicht. Besonders widmete er der Jugend sein Augenmerk. Denn wie das Wachs nicht zu hart und nicht zu weich sein müsse, um ein Siegel darauf zu drücken sei es nämlich zu hart, so nehme es den Eindruck gar nicht an; sei es aber zu weich, so verfließe derselbe gleich wieder – so seien Menschen, die bis in ihr höheres Alter nur mit den Dingen dieser Welt sich beschäftigt hätten, schon viel zu hart, um die Geheimnisse des Himmelreichs auch nur zu verstehen; Kinder aber noch viel zu weich, als daß Eindrücke davon haften könnten; das Jünglingsalter aber, das sei die rechte Zeit, um auf das Gemüth zu wirken, weil Selbstständigkeit und Empfänglichkeit da in glücklicher Mischung noch gleich sehr vorhanden seien. Von jener rauhen Disciplin aber, welche damals in den meisten Klöstern geübt wurde, wollte Anselm nichts wissen. Jungen Leuten müsse man, wie jungen Bäumen, ihre Freiheit lassen, wenn sie nicht verwachsen sollten. Daher pflegte er seinen Zöglingen Manches nachzusehn, um nur erst ihr Vertrauen zu gewinnen. War ihm dieses gelungen, dann wurde er ernster und strenger, bis er schließlich auch das bekämpfen konnte, was er anfangs geduldet hatte. Durch die Jugend wirkte er auch auf die ältern Klostergenossen ein, die ihm anfangs nicht sehr wohlwollten, weil sie meinten, daß er zu rasch zum Prior befördert worden sei, die sich aber zuletzt doch auch seiner Leitung anvertrauten, als sie merkten, daß ihm ein seltener Blick in das menschliche Herz verliehen war, der ihn leicht das rechte Wort für Jedermann treffen ließ. Selbst von Außerhalb wandte man sich daher mit der Zeit um geistlichen Rath an ihn. Man berief ihn nicht nur nach fremden Klöstern, um Worte des Lebens zu spenden, sondern er erhielt auch fast täglich Besuche und Briefe von Personen aus allen Ständen, die um Trost, Bescheidung und Aufmunterung baten. Dazu kam ein pastoraler Eifer, welcher eher die Andern ermüden ließ, ihn zu hören, als ihn, sie zu ermahnen und zu belehren. Man konnte von ihm wie vom heiligen Martin sagen: Christus, Gerechtigkeit, ewiges Leben kamen ihm nicht aus dem Munde. Doch war es nicht bloß diese seelsorgerische Thätigkeit, die er außer den Stunden, welche der Unterricht erforderte, mit solchem Eifer trieb, sondern auch die leibliche Noth nahm sein Mitleid in Anspruch. Täglich besuchte er das Krankenhaus, fragte geben, was ihm fehle, und reichte ihm selbst die Arznei. Den Gesunden ein Vater, war er den Kranken eine Mutter, oder vielmehr Kranken und Gesunden Vater und Mutter zugleich.“ Trotz der Menge von Geschäften aber, die er solchergestalt zu besorgen hatte, wußte er doch auch noch für dasjenige Zeit zu gewinnen, was seiner Neigung am Meisten entsprach: für theologische Meditation. Der Tag zwar verging in der Regel mit jenen Geschäften; die Nacht aber war die Zeit, wo er sich dem innersten Zuge seines Geistes überlassen konnte. Denn wie ihm das Fasten nach wenigen Jahren schon so zur Gewohnheit geworden war, daß er selbst nach längerer Abstinenz kaum noch Hunger empfand: so auch das Wachen. Fast nie ging er vor dem Frühgottesdienste zu Bett; häufig fanden ihn die Brüder, die diesen vorzubereiten hatten, wenn sie durch das Kloster gingen, statt in dem Dormitorium, in dem Capitel auf den Knieen liegend. Auch noch nachher blieb er nicht selten auf, und dies war nun die Zeit, wo er entweder stillen Andachtsübungen oblag, oder in der Schrift und den Vätern studierte, oder endlich der Meditation sich ergab und die großen Erkenntnisprobleme erwog, die sich ihm des Tags beim Unterrichte aufgedrängt hatten: woraus dann die Werke erwuchsen, welche ihn zum Begründer einer neuen Periode der Theologie gemacht haben Werke, die in der That das leisteten, was sie bezweckten, nämlich das Verständnis des Glaubens“ förderten, indem sie einen Einblick in dessen Mysterien gewährten, wie er bis dahin in der Kirche nicht vorgekommen war.

Nach Hecluin’s Tode im Jahre 1078 wurde Anselm einstimmig zum Abte des Klosters gewählt. Dadurch fiel ihm nun auch die Leitung der äußern Angelegenheiten desselben zu, und wenn er auch diese zu einem großen Theile bewährten Brüdern übertrug, indem er selbst vielmehr fortfuhr das Innere zu leiten, besonders den Unterricht und die Disciplin, so konnte er doch auch jenen sich nicht ganz entziehn, sondern mußte sich oft in Person mit Dingen befassen, welche seiner Neigung ziemlich fern lagen. Dennoch stand er auch da seinen Mann. Hatte er z. B. sein Kloster auf den Gerichtstagen der Grafschaft zu vertreten, auf welchen es oft sehr tumultuarisch herging, indem die processierenden Parteien einander mit Schreien zu überbieten suchten, so pflegte er anfangs ganz ruhig dazusitzen, ja wohl mitten im Getümmel an die nächste Umgebung eine kleine Predigt zu halten, oder wollte ihn Niemand hören, sich dem Schlummer zu überlassen; nichtsdestoweniger wußte er, wenn nun an ihn die Reihe kam, zu reden, mit ein paar Worten die Sache, um die es sich handelte, in das rechte Licht zu stellen und die Ränke und Listen der Gegner zu Schanden zu machen. Auch von den ökonomischen Sorgen, welche jetzt auf ihm lasteten, ließ er sich nicht sehr anfechten. Denn immer noch war das Kloster so arm, daß man oft nicht wußte, wovon man den folgenden Tag leben sollte. Auf alle Klagen der Küchen- und Kellermeister hatte er dann nur die Antwort: „Hofft auf der Herrn, der wird schon Rath schaffen!“ Und in der That liefen, oft noch an dem selben Tage entweder Almosen von reichen Nachbarn ein, oder Schiffe mit Geschenken aus England erschienen auf der Seine, oder es trat einer in das Kloster, der ihm sein Vermögen zubrachte u. s. w. Dabei herrschte die aufopferndste Gastfreundschaft in Bec. „Spanier und Burgunder“, ruft ein Zeitgenosse aus, aber auch die nächsten Nachbarn können das bezeugen; denn die Thüre der Beccenser steht jedem offen, der bei ihr anspricht.“ Hatte Anselm selbst in Angelegenheiten seines Klosters eine Reise zu machen, so benutzte er diese zugleich zu geistlicher Einwirkung auf die Kloster nicht nur, sondern auch auf die Laienfamilien, bei denen er vorsprach. Und überall hieß man ihn willkommen; denn er trat nicht im Tone des Lehrers, sondern des Freundes, des Hausgenossen auf; es waren nicht trockene Regeln, die er gab, sondern er bediente sich aus dem Leben gegriffener Beispiele, treffender Bilder, schlagender Sprüche, kurz der Gleichnisrede. Dabei drängte er sich Keinem auf, sondern richtete sich, so weit es mit dem Gewissen vereinbar war, nach den Sitten der verschiedenen Stände, ließ lieber etwas von der Strenge des Mönchsthums nach, als daß er durch Schroffheit zurückgestoßen hätte, und suchte mit dem Apostel Allen Alles zu werden, auf daß er alle gewänne. Hiedurch sorgte er auch für die Interessen seines Klosters auf’s Beste. Denn Jeber beeiferte sich, diesem etwas zuzuwenden. Selbst König Wilhelm der Eroberer, „dieser sonst so furchtbare Herr“, gehörte zu dessen Gönnern, und ebenso bezeigten die Päpste der Zeit ihm ihr Wohlwollen; Urban II. ertheilte ihm z. B. die Exemtion von der bischöflichen Gewalt. Da nun Anselm fünfzehn Jahre (1078-1093) als Abt an der Spitze des Klosters stand, wie er fünfzehn Jahre (1063-1078) als Prior demselben vorgestanden hatte, so gedieh dasselbe zu einer seltenen Wohlfahrt heran. Hatte Herluin während seines vierzigjährigen Regiments 136 Mönche in Dasselbe aufgenommen, so nahm Anselm während seines fünfzehnjährigen 180 auf. Diesseit und jenseit des Canals galt es als das Musterkloster; nach mehreren Seiten entsandte es geistliche Colonieen, und Bischofs- und Erzbischofs-Stühle wurden aus demselben besetzt.

Eine solche Besetzung nun war es auch, die Anselmen im Jahre 1093 dem Kloster entführte. Da es nämlich mehrere Besitzungen in England hatte, so hatte Anselm auch dorthin öfters reisen müssen, und hatte auch dort Aller Herzen gewonnen. Seit 1089 nun war dort der erzbischöfliche Stuhl von Canterbury erledigt, und doch that dessen Wiederbesetzung um so bringender noth, als der Nachfolger Wilhelms des Eroberers seit 1087, Wilhelm (II) der Rothe, die englische Kirche arg bedrückte. Nur von einem kräftigen Primas ließ sich da Abhülfe erwarten, und so hatten alle diejenigen, welchen der Nothstand der Kirche zu Herzen ging, ihre Augen schon längst auf Anselm gerichtet. Bisher aber hatte Wilhelm der Rothe von einer Wiederbelebung der Stelle nichts wissen wollen, da er selbst die Einkünfte derselben während der Vacanz bezog. Nur dies gab er, wie zum Hohne, am Ende des Jahres 1092 zu, daß man Gott um die Wiederbesetzung anriefe, d. h. öffentliche Gebete zu diesem Behufe anstellte; denn so, meinte er, würde er die Sache noch immer in seiner Hand behalten. Allein im Februar 1093 erkrankte er gefährlich, und in der Todesangst entriß man ihm endlich das Versprechen, der Haupt- und Mutterkirche des Reichs wieder einen Hirten zu geben. Zufällig befand sich nun gerade damals Anselm in der Nähe des königlichen Krankenlagers. Sofort berief man ihn an dasselbe und bestimmte den König auch dazu, Anselmen den Hirtenstab zu überreichen. Vergebens sträubte sich dieser; man drückte ihm den Stab recht eigentlich in die Hand und kehrte sich an keine seiner Vorstellungen. Es half nichts. Anselm mußte dem allgemeinen Rufe folgen, wie klar er auch erkannte, daß die härtesten Kämpfe seiner warteten, da er die Wiederherstellung der Freiheit der Kirche als die erste Aufgabe betrachten mußte, die ihm mit dem neuen Amte zufiel.

Wirklich hoben denn auch diese Kämpfe bald nach seiner Stuhlbesteigung (am 25. September 1093) an. Kaum genesen, fiel nämlich der König in seine frühere Sinnesweise zurück und behandelte die Kirche auf das Allerschnödeste, indem er sie nur als ein Mittel betrachtete, seine (immer leere) Schatzkammer zu bereichern. „Das Brot Christi ist ein fettes Brot“, pflegte er zu sagen, und: „Die Krone hat die Hälfte ihrer Einkünfte an die Kirche verloren; warum soll ich sie nicht wieder einzubringen suchen?“ Schon das verfeindete ihn daher mit dem neuen Erzbischofe, daß dieser ihm als Huldigungsgeschenk eine, wie der König meinte, viel zu geringe Summe bot – fünfhundert Pfund Silber – und durch keine Drohung zu bewegen war, sie zu erhöhen. Auf dieselbe Weise, wie das Erzbisthum von Canterbury, hatte ferner der König alle übrigen Bisthümer und Abteien, wenn sie erledigt wurden, unbesetzt gelassen, um ihre Einkünfte zu genießen. Anselm forderte, daß sie neue Vorsteher erhielten, und drang überdies auf die Einberufung einer Generalsynode, um Maßregeln gegen die grenzenlose Verwilderung der Sitten, welche in der letzten Zeit eingerissen war, zu treffen. Beides schlug ihm der König rund ab, und als sich Anselm nunmehr an den Papst wenden wollte, um durch dessen Auctorität an’s Ziel zu gelangen, suchte ihm der König auch diese Zuflucht abzuschneiden, indem er das Schisma, welches durch die Aufstellung eines Gegenpapstes durch Kaiser Heinrich IV. im Jahr 1080 entstanden war, benutzte, um sich die Entscheidung beizulegen, wer in England als der rechtmäßige Papst zu gelten habe. Der König selbst aber hatte sich bisher für keinen der beiden Päpste erklärt, um ungehindert mit der Kirche schalten und walten zu können, während Anselmes von Anfang an mit Urban II. hielt. Nun verstand sich zwar zuletzt (1095) auch der König zu der Anerkennung dieses Papstes, und alle Intriguen, das Ansehn desselben gegen Anselm zu benutzen, scheiterten. Allein die reformatorischen Maßregeln, welche Anselm bezweckte, kamen doch nicht zu Stande. Denn zuerst diente die Besetzung der Normandie, welche nach dem Tode Wilhelms des Eroberers an dessen ältesten Sohn, Robert III., gefallen war, der sie aber jetzt, um an dem ersten Kreuzzuge Theil nehmen zu können, auf drei Jahre an den jüngeren Bruder, den König von England, abtrat – zuerst diente die Besetzung der Normandie dem Könige als Vorwand, um die Anträge Anselms zurückzuweisen; und dann, als er endlich nach England zurückgekehrt war (1097), hatte er einen Aufstand der Waliser zu dämpfen. Nach dessen Beendigung hoffte freilich jedermann, daß der König dem Erzbischofe Gehör geben würde. Statt dessen bedrohte er ihn mit einem Processe wegen der angeblichen schlechten Beschaffenheit der von dem Erzstifte zu dem Kriege gestellten Truppen. Kurz: der König wollte den Erzbischof schlechterdings nicht zu Worte kommen lassen, und so beschloß denn Anselm, da der Papst jetzt wieder in England anerkannt war, persönlich diesen anzugehn, um ihn zu einem Einschreiten in der Sache zu veranlassen. Der König erklärte zwar, daß er dann Anselm als abgesetzt betrachten und das Erzstift wieder einziehn würde. Doch Anselm wollte lieber das zeitliche Gut, als die Würde und Freiheit der Kirche opfern, und trat daher wirklich im November 1097 die Reise an. In Lyon erkrankt, traf er erst im Mai 1098 in Rom ein. Hier empfing ihn der Papst sehr ehrenvoll und erließ sogleich ein Schreiben an den König, um volle Freiheit für Anselm zu verlangen. Allein eine Antwort desselben stand sobald nicht zu hoffen; daher bat er Anselmen, einstweilen in seiner Nähe zu bleiben und den Erfolg jenes Schreibens abzuwarten, und da es in Rom zu heiß war, so folgte Anselm der Einladung eines ehemaligen Beccensers, des Abts Johannes zu St. Salvator in Telesi, welcher ihm ein Gut dieses Klosters, Namens Sclavia, zum Aufenthalte anbot, das hoch und luftig gelegen war und die freieste Aussicht auf das glückliche Campanien gewährte. In dieser reizenden Einsamkeit verbrachte er den Sommer 1098 und vollendete eines seiner bedeutendsten Werke, das der Beantwortung der schwersten Frage, die der Glaube dem Denken stellen kann, der Frage: „Warum Gott Mensch?“ gewidmet war. Nur einmal stieg er in die Ebene hinab: als ihn nämlich die normannischen Fürsten in Unteritalien, welche damals grade das aufrührerische Capua belagerten, gern kennen lernen wollten. Mitten in ihrem Lager stattete er ihnen da einen Besuch ab und machte selbst auf die Sarazenen des Herzogs Roger von Sicilien tiefen Eindruck.

Im October begleitete er den Papst zu einem Concil in Bari, wo hauptsächlich durch seinen Einfluß die lateinische Lehre vom Ausgange des h. Geistes, der griechischen gegenüber, den Sieg erfocht. Von da kehrte er mit dem Papste nach Rom zurück, und hier traf nun endlich die Antwort des Königs auf das Schreiben des Papstes ein. Sie lautete ablehnend, und so kündigte nunmehr der Papst dem Könige die Excommunikation an, wenn er den Erzbischof von Canterbury nicht bis Michaelis 1099 vollständig in sein Amt wieder eingesetzt haben würde. Allein noch vor Ablauf dieser Frist, am 29. Juli 1099, starb Urban II., und der folgende Papst, Parchal II., wollte nicht sogleich beim Beginne seines Pontificats den Streit mit der englischen Krone erneuern. Auch hatte Anselm bereits zu Ende April 1099 Rom verlassen und bei einem alten Freunde, dem Erzbischof Hugo von Lyon, ein Unterkommen gefunden.

Im folgenden Jahre (1100) starb nun aber auch der König (auf einer Jagd in dem „Neuen Forste“ bei Winchester). Heinrich (I.), sein jüngerer Bruder, der ihm folgte, rief sogleich den verbannten Erzbischof zurück und versprach die Abstellung aller bisherigen Mißbräuche. Nichtsdestoweniger gerieth doch auch er mit Anselm in Streit, weil dieser in Folge des Beschlusses einer römischen Synode, der er selbst noch im April 1099 beigewohnt hatte, und die jede Annahme eines geistlichen Amts aus Laienhand, so wie jede Vertreibung eines Geistlichen durch Laien verboten hatte, sich weigerte, von dem Könige sich mit seinem Amte bekleiden („investieren“) zu lassen und demselben den üblichen Lehnseid zu leisten, So treu er es auch mit dem Könige hielt, als der Herzog Robert (III.) im September 1100 aus dem Morgenlande zurück kehrte und die Thronfolge in England in Anspruch nahm. Denn während da die Barone nur zu geneigt waren, zu Robert (III.) abzufallen, stand Anselm mit aller Kraft für Heinrich I. ein. Allein Lehnsmann des Königs wollte er allerdings nicht werden, weil ihm dies mit der Freiheit des kirchlichen Regiments zu streiten schien, während andererseits der König die Sicherheit des weltlichen Regiments für gefährdet hielt, wenn der Klerus nicht in jener Abhängigkeit von ihm stände. Schon zu Ende des Jahres 1100 sandte daher Heinrich einen seiner Vertrauten nach Rom, um wo möglich eine Aenderung jenes Synodalbeschlusses zu bewirken, und als dieser unverrichteter Sache zu Ostern 1101 zurückehrte, beschloß man, von Seiten des Reichs eine zweite Gesandtschaft an den Papst, die denselben so dringend als möglich dazu auffordern sollte. Bei deren Rückkehr (im Mai 1102) ergab sich nun aber der ärgerliche Umstand, daß die päpstlichen Schreiben, die sie mitbrachte, anders lauteten, als der Bescheid, den sie mündlich von dem Papste empfangen haben wollte. Während nämlich jene dem Könige das Recht der Belehnung mit kirchlichen Aemtern durchaus absprachen, sollte Pascal II. mündlich geäußert haben, daß der König sich immerhin dieses Rechts bedienen möge, sobald er die Aemter nur würdigen Personen verleibe. Bei diesem Zwiespalt blieb nichts übrig, als eine dritte Gesandtschaft nach Rom, und diese brachte nun zwar im März 1103 die Bestätigung des früheren schriftlichen Bescheids; allein der König wollte doch nicht von seinem Rechte lassen und stellte daher an Anselm selbst das Ansinnen, nach Rom zu reisen, um eine günstigere Entscheidung herbeizuführen. Auch die Stände drangen in ihn, und da man ihm ausdrücklich gestattete, dem Papste einfach den Thatbestand vorzulegen, jeder Einwirkung auf das päpstliche Urtheil aber sich zu enthalten, so entschloß sich Anselm zu der Reise, obwohl er recht gut erkannte, daß man damit nur seine Entfernung bezwecke. Dies stellte sich denn auch bald genug als die eigentliche Absicht heraus. Denn als der Papst dabei beharrte, dem Könige das Investiturrecht zu verweigern, so erklärte der königliche Gesandte, welcher mit Anselm nach Rom gekommen war, daß sein Herr diesem dann auch nicht gestatten könne, nach England zurückzukehren. Anselm mußte also abermals ein Unterkommen im Auslande suchen und fand es auch dies Mal bei seinem Freunde, dem Erzbischof von Spon. Vergebens suchte er von hier aus brieflich, den König umzustimmen; nach dem dritten Briefe brach dieser die Correspondenz ab. Vergebens wartete er aber auch auf ein Einschreiten des Papstes. Zwar die Bischöfe, die sich von dem Könige investieren ließen, auch die Räthe des Königs excommunicierte Paschal auf einem Lateranconcil zu Anfang des Jahres 1105. Aber gegen den König selbst verschob er den Spruch von Frist zu Frist, weil dieser durch immer neue Gesandtschaften ihn hinhielt.

Nach dem so anderthalb Jahre verflossen waren, beschloß endlich Anselm selbst zu diesem letzten Mittel zu greifen, um der Sache ein Ende zu machen. Er begab sich im Mai 1105 in die Nähe der Normandie, wo der König sich damals (im Kriege mit seinem Bruder Robert) aufhielt, um demselben die Excommunication anzukündigen. Vorher aber theilte er seinen Entschluß einer Schwester des Königs, der Gräfin Adele von Blois, einer alten Gönnerin des Klosters Bec, mit, und diese eilte, ihren Bruder davon in Kenntnis zu setzen. Zu diesem Aeußersten wollte es der König doch nicht kommen lassen. Er veranstaltete also im Juli 1105 eine Zusammenkunft mit Anselm (in der Burg L’Aigle) und erklärte sich bereit, auf das Investiturrecht zu verzichten, wenn er wenigstens auf den Lehnseid rechnen dürfe. Nun wollte ihm zwar Anselm auch diesen nicht zugestehn; doch der Papst, den man wieder zum Schiedsrichter wählte, trat hierin auf die Seite des Königs, und so gab Anselm nach. Auf einer zweiten Zusammenkunft im August 1106 (in Bec) verglich man sich über alle übrigen noch streitigen Punkte; und unter allgemeinem Jubel kehrte nunmehr Anselm nach England zurück. Das beste Vernehmen herrschte seitdem zwischen ihm und dem Könige; Heinrich ging auf alle Maßregeln, die Anselm ihm vorschlug, ein; ja, er ernannte ihn sogar einmal, als er England auf längere Zeit verlassen mußte, zum Reichsverweser. Die Kirche stand wieder in Ehren, und der große Kampf, welcher damals überhaupt zwischen ihr und dem Staate geführt wurde, hatte wenigstens in England seine erste versöhnliche Lösung gefunden.

Wie nach Außen die Freiheit, so war es nach Innen die Einheit des kirchlichen Regiments, deren Wiederherstellung sich Anselm eifrigst angelegen sein ließ, und bei seiner Festigkeit wußte er in der That die englischen Bischöfe, welche unter Wilhelm dem Rothen sich möglichst unabhängig zu stellen gesucht hatten, allmählich wieder in die rechte Unterordnung unter den Stuhl von Canterbury zurückzuführen; selbst den Erzbischof von York nöthigte er dazu.

Aber freilich war ihm die Stärkung des kirchlichen Regiments nach Innen wie nach Außen nur Mittel zum Zwecke. Denn was ihm am Meisten am Herzen lag, war die Herstellung christlicher Sitte und Zucht im Lande. Daher drang er mit solchem Eifer von Anfang an auf die Einberufung einer Generalsynode, weil nur diese allgemeine disciplinarische Maßregeln treffen konnte, und unter Heinrich I. im Jahr 1102, sowie später noch einmal im Jahre 1108, hatte er die Freude, eine solche zu Stande kommen zu sehen. Eine Reihe der kräftigsten Beschlüsse wurden gefaßt; der Klerus wurde wieder an seinen geistlichen Beruf erinnert und der Verwilderung der Laienwelt, die besonders die Fleischessünden, und zumal unter den Normanen, eine furchtbare Höhe hatte erreichen lassen, mit den ernstesten Strafen begegnet. Aber wohl erkannte Anselm, daß mit diesen disciplinarischen Mitteln nicht viel ausgerichtet werden würde, wenn nicht die herrschende Gesinnung eine bessere würde, und da sich auf diese nur durch das praktische Beispiel, das unmittelbare Vorbild erfolgreich einwirken ließ, so ging seine Hauptsorge auf die Reformation der englischen Klöster. Denn diese sollten nach ihm die Licht- und Lebensherde sein, die die christliche Frömmigkeit am “ Vollkommensten“ darstellten und durch diese Darstellung bildend und erziehend auf die “ Welt“ zurückwirkten. Den Klöstern widmete er daher die allergrößte Aufmerksamkeit, indem er ihnen nicht nur tüchtige Vorsteher zu verschaffen suchte, sondern auch selbst an der Leitung ihres innern Lebens Theil nahm, indem er von Zeit zu Zeit Hirtenbriefe an sie richtete, welche väterliche Ermahnungen, Warnungen, Rathschläge u. s. w. enthielten.

Mit derselben Treue, mit der er so als Primas das Wohl der englischen Kirche überhaupt – und nicht bloß dieser; denn der Primat von Canterbury erstreckte sich auch über Irland, Schottland und die benachbarten Inseln – auf dem Herzen trug: mit der selben Treue sorgte er für die Diöcese, über die er zunächst als Bischof gesetzt war: für die kentische. Fast beständig war er auf Visitationsreisen, um zu sehn, wie es in den einzelnen Parochien stände, und selbst an Ort und Stelle die nöthigen Anordnungen zu treffen. Seine Hauptthätigkeit galt aber auch hier dem Kloster, welches mit der Kathedrale verbunden und die Pflanzschule für den Klerus der Diöcese war, während die ältern Mitglieder das Capitel des Erzbischofs bildeten. In diesem Kloster fand er sein Bec wieder; hier „schöpfte er Athem,“ wenn er von den weltlichen Geschäften, die die Administration der Güter des Erzstifts erforderte, müde war. Denn an solchen fehlte es freilich auch nicht, und diese gehörten mit zu dem Schwersten, was sein Amt ihm auferlegte, so daß er wohl zuweilen äußerte, er möchte lieber als Knabe im Kloster vor der Ruthe des Lehrers zittern, als auf dem Bischofsstuhle sitzen. Daher war es ihm eine Erholung, wenn er mit den jungen Leuten im Kloster verkehren, oder gar, in einen stillen Winkel des Zimmers sich zurückziehn und – meditieren konnte. Denn das Nachdenken über die Wahrheiten des Glaubens blieb ihm immer die liebste Erholung, und als Frucht desselben gab er auch jetzt noch von Zeit zu Zeit ein theologisches Werk heraus.

Desgleichen blieb er fortwährend der ascetischen Lebensweise getreu, die ihm seit seiner Klosterzeit zur andern Natur geworden war. Eben diese rieb ihn aber auch mit der Zeit auf. Denn in Folge der häufigen Fasten und Wachen stellte sich allmählich eine krankhafte Schlaf- und Appetitlosigkeit ein, die zuweilen mit Fieberschauern verbunden war. Einen sehr bedenklichen Anfall erlitt er bereits im Jahre 1106, dem 73sten seines Lebens; dieser wiederholte sich im Frühjahr 1107 und schwächte ihn so, daß er seine Reisen nicht mehr zu Pferde machen konnte, sondern sich in einer Sänfte tragen lassen mußte. Eine dritte Erkrankung im Juli 1108 brach vollends seine Kraft. Alle Speisen wurden ihm zum Ekel; er mußte sich Gewalt anthun, etwas zu essen. So siechte er langsam hin, bis er endlich im Frühjahr 1109 so schwach wurde, daß er sich in die Kirche auch nicht einmal mehr tragen lassen konnte. Stil lag er seitdem auf seinem Bette und richtete mit gebrochener Stimme an jeden, der ihn besuchte, Worte frommer Ermahnung.

Am Palmsonntage äußerte Einer von Denen, die um ihn waren, es scheine, daß er Ostern diesmal am Hofe eines andern als seines irdischen Königs und Herrn feiern solle. „So scheint es,“ erwiderte er, „und ich werde gern seinem Rufe folgen; doch würde ich es auch dankbar annehmen, wenn er mich noch eine Zeit lang bei euch lassen und mir eine Frage zu lösen gestatten würde, die mich jetzt lebhaft beschäftigt: über den Ursprung der Seele.“

„Könnt ich nur etwas genießen,“ setzte er hinzu, ich würde wieder gesund werden; denn abgesehen von der äußersten Schwäche, fühle ich keinen Schmerz.“ Aber schon am Dienstag Abend konnte man ihn nicht mehr verstehn, wenn er sprach; so erstorben war seine Stimme. Da bat ihn der Bischof Radulf von Rochester, ob er nicht noch einmal seinen gegenwärtigen und übrigen Kindern, dem Könige und der Königin, sowie dem Volke des Landes, das unter seiner geistlichen Aufsicht gestanden, Segen und Absolution ertheilen wolle. Sofort richtete er sich auf, machte mit der Rechten das Kreuzeszeichen und senkte dann das Haupt auf die Brust. Nach Mitternacht, als die Brüder in der Kathedrale die Frühhoren anstimmten, nahm Einer von Denen, die um ihn wachten, das Evangelienbuch und las ihm daraus den Passionstext vor, der an diesem Tage zur Messe gelesen zu werden pflegte. Als er zu den Worten gekommen war: „Ihr aber seid es, die ihr beharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen, und ich will euch das Reich bescheiden, wie mir’s mein Vater beschieden hat, daß ihr essen und trinken sollt über meinem Tisch in meinem Reich“ (Luc. 22, 28 – 30.), fing Anselm langsamer zu athmen an, und mit Anbruch der Morgenröthe, am Mittwoch vor Ostern, den 21. April 1109, entschlief er, um in das Reich einzugehn, welchem schon hienieden seine Seele angehört und sein Wirken gegolten hatte.