Faninus von Faventia in Romagna, ein Märtyrer des Evangelii, der sich durch das Lesen der heiligen Schrift schöne Kenntnisse erworben hatte, wurde, als man es merkte, in Gefängniß gesetzt, ließ sich aber durch seine Frau und Kinder bewegen, das zu läugnen, was er hätte bekennen sollen. Er fühlte nachher eine solche Gewissensangst darüber, daß er desto treuer und beständiger ward, und durch Unterricht viele Menschen zur Wahrheit führte.
Man zog ihn im Jahre 1547 zu Bagnocavallo wieder ein, brachte ihn nach Ferrara, wo er 1550 erdrosselt und dann verbrannt wurde. Er starb mit solcher Freudigkeit, daß sich selbst der Scharfrichter des Weinens nicht enthalten konnte.
Erneuertes Andenken der Männer die für und gegen die Reformation Lutheri gearbeitet haben.
Von
Heinrich Wilhelm Rotermund,
Dompastor.
Erster Band.
Bremen, 1818
In Wilhelm Kaiser's Comptoir für Literatur und Kunst.