Quirinus.

Zur Zeit der allgemeinen Christenverfolgung unter dem Kaiser Diocletianus wurde, wohl in demselben Jahre als Florianus den Märtyrertod litt (304), auch der Bischof Quirinus von Siscia in Pannonien (jetzt Sisset in Kroatien, wo die Kulpa in die Save fließt) auf Befehl des Statthalters Maximus ergriffen. Ungeachtet aller über ihn verhängten Martern hielt er unerschütterlich fest an seinem Glauben; er freute sich darüber, daß er von Gott gewürdigt worden, durch das Opfer der Leiden wahrhaft ein Priester zu sein, und sehnte sich, nach größerer Pein um des Namens Christi willen, damit diejenigen, deren Hirt er in diesem Leben gewesen, ihm in das ewige Leben auf einem solchen Wege folgen möchten. Nach Hieronymus Bericht wurde Quirinus mit einem Mühlstein am Halse dort von einer Brücke in die Fluthen des Flusses geworfen, eine Zeitlang von ihnen getragen, die Seinen am Ufer mahnend sich durch seinen Tod nicht abschrecken zu lassen, bis er auf sein Gebet endlich untersank. Dieselben Züge gibt Prudentius in seinem herrlichen Hymnus auf diesen Märtyrer; nur verlegt er das Ereigniß unter Galerius. Wie Hieronymus erzählen auch die vorhandenen gleichfalls uralten Leidensakten des Quirinus; doch lassen diese den Gefangenen von Siscia aus dem zweiten Pannonien nach Sabaria (Steinamanger) an den Statthalter des ersten Pannoniens Amantius ausgeliefert werden, um hier – nach den Martyrologien am 4. Juni – in der vorüberströmenden Güns den Tod auf jene Art zu dulden. Immerhin bleibt es fraglich, ob eine solche Auslieferung wirklich stattgefunden; wenigstens lag ein Grund dazu insofern nicht vor, als auch der Statthalter der zweiten Provinz, welcher den Proceß des Quirinus begonnen, zur Vollziehung der Todesstrafe berechtigt war. Die Gebeine Quirin’s, der als Märtyrer in der abendländischen Kirche immer hochgepriesen wurde, sollen später nach Rom gebracht worden sein.