Johann Paillas, ein armer Bauer aus la Tour, sollte auf den ausdrücklichen Befehl des Marquis von Pianesse in der Nähe eines Klosters aufgeknüpft werden. Die Mönche versprachen ihm Freiheit und glänzendes Leben, wenn er wiederriefe. Als er solche Anerbietungen zurückwies, drohten sie ihm und hielten ihm das Elend vor, in welches seine Frau und seine 11 Kinder nach seinem Tode geraten würden. Der Bauer sprach: „Die schöne Krone, die ich bald im Himmel bekommen werde, ist mir mehr wert, als alles, was ihr versprochen habt. Was aber mein Weib und meine Kinder anlangt, so bitte ich für sie um keine andere Gnade, als daß sie insgesamt sterben und meinen Fußstapfen nachfolgen mögen!“ Alsbald wurde der treue Bekenner erhenkt.
Zu seiner Leiche wurde Paul Clement, Ältester und Diakon der Kirche von la Tour, geführt. Auch bei diesem waren Drohungen und Versprechungen vergebens; er erwiderte: „Hebe dich weg von mir, Satan, mit deinen Verheißungen; deine Drohungen fürchte ich nicht!“ Darauf wurde er zu seinem Glaubensbruder aufgehenkt. Seine letzten Worte waren: „Wohlan, ich gebe meinen Geist meinem getreuen Schöpfer zurück.“
Johann Leger, waldensischer Schriftsteller und Augenzeuge.
Dr. Theodor Fliedner,
Buch der Märtyrer,
Verlag der Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth,
1859