Bornemacher (Johann), Prediger an der Remberthkirche zu Bremen bekannte sich 1525 zur evangelischen Lehre und heirathete eine Nonne. Um sich bessere Einsichten zu verschaffen, reisete er nach Wittenberg machte mit Luthern Bekanntschaft, kaufte sich seine Schriften und nahm bey der Abreise von den dort verworfenen und abgeschaften Reliquien einige mit, weil er noch einige Achtung für sie, aus dem vorigen ceremoniellen Gottesdienst hatte. Als er durch Verden kam, gieng er am Tage der Empfängniß Mariä in den Dom, und hörte die Predigt des Pastor Dingschlagers. Da dieser die Maria ungebührlich erhob, widersprach er ihm öffentlich. Es entstand ein Tumult. Bornemacher eilte aus der Kirche, wurde aber auf Befehl des Erzbischofs Christoph gefangen und so lange durch den Scharfrichter gemartert, bis er die Absicht seiner Reise und seine Verheirathung eingestand. Seine Lutherischen Bücher, worunter sich der Katechismus und die Psalmen befanden, wurden verbrannt, die mitgebrachten Heiligthümer mit Ehrfurcht in den Dom gebracht, er selbst aber, nachdem er sein Glaubensbekenntniß abgelegt hatte, am 8. Dec. 1529 in Gegenwart des Erzbischofs verbrannt.
Erneuertes Andenken der Männer die für und gegen die Reformation Lutheri gearbeitet haben. Von Heinrich Wilhelm Rotermund, Dompastor. Erster Band. Bremen, 1818 In Wilhelm Kaiser’s Comptoir für Literatur und Kunst.