Anno 1530 ist ein Engelländer / mit namen Thomas Bilnee / sonderlich umb zweyer artikel willen verbrennet worden / auß anstiftung des sonst sehr gelehrten / aber dennoch der warheit abgesagten feindes Thomae Mori / Reichscanzlers in Engelland. Der erste artikel war / daß er nach seiner abjuration wider hette predigen dörfen. Der ander / daß er gläubte / Man solt die Heiligen nit für fürbitter und advocaten halten. Diser hat am tage vor seiner marter probiren wollen / ob sein fleisch die erschreckliche brunst des fewers auch wol würde außstehen können / und hat derwegen einen finger ins liiecht gehalten. So bald es jhm aber etwas wehe thete / hat er den finger zu rück gezogen / und zu seinem fleisch gesagt / Wie wil das werden? Kanstu nit leiden / daß dir ein finger verbrennet werde / wie wirstu dann leiden können / daß dein ganzer leib verbrennet werde? Darauf sol er etlich mal sein finger ins fewer gethan / und drinn still gehalten / und also sein fleisch gezämet / und zum nachfolgenden leiden etlicher massen verbereitet haben. Welches er doch ohn sonderliche hülf und beystand Gottes auß eigenen kräften nit würde vermöcht haben. Hie kan ich nicht fürüber gehen eine unfreundliche / ja vil mehr tyrannische antwort Thome Mori / des Reichs Cantzlers. Denn da die hencker / ehe dann sie disen Bilnee verbrennet / zuvor briefe eines sichern geleits haben wolten / auf daß ihn keine gefahr / oder andere ungelegenheit / auß diser ihrer eines unschuldigen menschens hinrichtung entstünde: hat der Cantzler den henckern geantwortet / Verbrennet ihn nur zuvorn zu asche / darnach sollen euch ewere brief wol werden: So bang war disem tyrannen / daß der gute fromme mann nit bald gnug möchte hingerichtet werden.
Deßgleichen ist noch ein Bischoff zu London geweßt / mit namen Johann Stokisle / welcher da er sterben solte / hat er Gott als für eine grosse wolthat gedancket / daß er in seinem leben wol fünfzig ketzer getödtet und verbrennet hette. Ist das nicht ein herzlicher ruhm / sonderlich in den himel damit zu kommen?