Justus Jonas, Einer der vertrautesten Freunde Luthers, wird mit Recht unter den ersten Vorkämpfern der deutschen Reformation genannt. Ohne die schöpferische Tiefe seines Freundes war er ihm doch an geistiger Frische und Entschlossenheit verwandt, mit natürlicher Redefertigkeit reich begabt, in allen Geschäften zugleich rasch und besonnen, unter Schmach und Anfechtungen aller Art erprobt, fest und treu im Glauben, unerschütterlich in der reinen Lehre verharrend, ein tüchtiges Werkzeug des Herrn zum Durchkämpfen und zur Verbreitung des neuen evangelischen Lebens. Einer seiner Wahlsprüche, den er auch öfters in Gedenkbücher eingezeichnet hat, war: „Wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht.“ (Galat. 1, 10.)
Jonas ist am 5. Juni 1493 in Nordhausen am Harz geboren, wo sein Vater, Jonas Koch, durch Rechtskunde, Redegabe und Energie ausgezeichnet, mehrmals zum Bürgermeister erwählt worden war. Der Sohn, der ursprünglich Jodocus hieß, latinisirte und veredelte später nach der Sitte vieler damaligen Gelehrten seinen Namen, indem er den Vornamen Jodocus (abgekürzt in Jobst oder Jost) in Justus verwandelte und des Vaters Vornamen Jonas sich zum Familiennamen erwählte. Nach einer sagenhaften Erzählung soll der Knabe, etwa in seinem siebenten Jahre, von einer gerösteten Zwiebel, die man seinem Vater von einer Pestbeule abgenommen und auf eine Bank gelegt, genossen haben, ohne doch, wie man erwartete, von der Pest angesteckt zu werden, was als ein Zeichen angesehen wurde, daß dies Kind, so wunderbar behütet, von der Vorsehung zu wichtigen Dingen aufbehalten sei. Dreizehn Jahre alt, im Frühjahr 1506, wurde Jonas nach Erfurt auf die hohe Schule geschickt, wo er durch seine glücklichen Gaben schnell im Erlernen der classischen Sprachen und der lateinischen Dichtkunst die damals neue Zeitbildung sich aneignete und dann nach seines Vaters Willen dem Studium der Rechte sich widmen sollte. Bald erwarb er sich den akademischen Grad eines Magisters (1510), einige Jahre später den eines Licentiaten der Rechte (1515). Die Zwischenzeit von 1511 bis 1515 brachte er auf der jungen Universität Wittenberg zu, wohin ihn zunächst wohl die Absicht führte, den Unterricht der ausgezeichneten dortigen Rechtsgelehrten zu genießen, wo aber gewiß auch schon der mächtige Einfluß Luthers ihn berührte, der damals mit der Bibel in der Hand und im Herzen, die geisttödtende scholastische Theologie seiner Zeit niederkämpfte. Nach Erfurt zurückgekehrt erhielt der ausgezeichnete Jüngling eine Professur an der Universität und ein Canonicat an der Severus-Kirche, und lebte in inniger Gemeinschaft mit Johannes Crotus, der die hebräische Sprache nach Reuchlins lebendiger Weise lehrte, und besonders mit Eobanus Heß, der für Erasmus begeistert war und es veranlaßte, daß im Frühjahr 1519 Jonas mit einigen Freunden nach den Niederlanden pilgerte, um in Antwerpen und Löwen den gelehrten witzigen, leutseligen Greis zu sehen, der einen tiefen Eindruck auf ihn machte und ihn mit viel Liebe empfing, auch bald darauf am 1. Juni 1519 ihn brieflich ermahnte, von dem Rechtsstudium sich zur Theologie zu wenden, in welcher er seine trefflichen Gaben besser verwerthen könnte. Er ging lebhaft darauf ein und schon im folgenden Jahre trug er einem Kreise von Studierenden in Erfurt eine Einleitung in die Briefe an die Corinther vor, die bald darauf (1520) auch im Druck erschien. Mit Luther blieb er besonders durch den Augustiner-Prior Johann Lange in Verbindung, durch den ihn Luther im April 1519 als einen lieben Freund grüßen ließ. Am 21. Juni 1520 schrieb der Reformator selbst an ihn, um ihm zu dem neu ergriffenen Studium der Theologie Glück zu wünschen. Nachdem aber der berühmte Rechtsgelehrte Henning Göden, der als Professor des canonischen Rechts Propst des Collegiatstifts an der Schloßkirche in Wittenberg gewesen, am 21. Januar 1521 gestorben war, wünschte Luther seinen jungen Freund Jonas, den schon früher dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen Erasmus als einen vortrefflichen jungen Mann empfohlen hatte, – der Kurfürst berief zuerst den Doctor des canonischen Rechts und Canonicus in Gotha, Conrad Mucianus, einen seinen ältern Mann von berühmtem Namen, befragte diesen aber für den Fall, daß er selbst ablehnen sollte, um sein Urtheil über Jonas. Mucianus antwortete (am 1. März 1521) und schrieb: „Wir haben ja den Jonas. Ein solcher Nachfolger für Henning wäre überall in Deutschland zu suchen, auch durch lockende Anerbietungen zu gewinnen gewesen, ein solcher Theolog, ein solcher Rechtsgelehrter, wie er ist, so sittenrein, daß man ihn nie genug nach Verdienst loben kann. Bei seinen Predigten hat er immer volle Kirchen, bei seinen Vorlesungen immer volle Hörsäle. Dem hochwürdigen Vater Staupitz ist er gar wohlbekannt, dem Herrn Martinus (Luther) sehr werth. Und er hat Wittenberg lieb und zieht gern von Erfurt nach Wittenberg, so wie er nur den Ruf erhält. Eine solche Zierde für Kirche und Schule werden Chorherrn und Professoren mit Freuden aufnehmen. Alles Volk, das weiß ich gewiß, wird ihm zulaufen, um diesen Prediger Christi als einen andern Luther zu hören. Ich danke Gott, daß er uns oder vielmehr Deiner Hoheit einen solchen Mann gegeben hat, der jedes Bischofsstuhls würdig wäre. Ich dachte an Erasmus: aber Erasmus kann nur schreiben: dieser unser Jonas kommt mit seiner lebendigen Stimme Allen zu Gute. Nach meiner treuen Ergebenheit gegen Dich empfehle ich Dir ihn als den rechten Mann für die Propststelle.“ Nun entschied sich der Kurfürst für Jonas, wollte ihn aber erst einmal, jedoch nur wie zufällig, sehn. Dazu fand sich ungesucht die Gelegenheit, als am 7. April (1521) Luther auf der Reise zum Reichstage nach Worms durch Erfurt kam. Jonas schloß sich ihm an, ward Zeuge des großen Tages in Worms und stellte sich dort dem Kurfürsten vor. So ward seine Berufung nach Wittenberg, sein enger Freundschaftsbund mit Luther und seine thätige Theilnahme an den wichtigsten Werken der Reformation begründet im 28sten Jahre seines Alters. Von dieser Zeit erst an wandelte er auch seinen Taufnamen Jodocus in den Namen Justus um, unter welchem allein ihn die Reformationsgeschichte kennt.
Damals brach Jonas mit der Welt und mit dem weltklugen Erasmus, der noch am 10. Mai 1521 in einem schmeichelnden Briefe einen Versuch machte ihn von Luther loszureißen und durch ihn auch auf Melanchthon wirken wollte. Er achtete nicht auf die Empfehlung einer „heiligen List“, nicht auf den Rath, „Christum nur irgendwie zu predigen, wenn diese Zeit den ganzen Christus nicht tragen könne“, und wurde am 6. Juni als Propst in Wittenberg eingeführt, als der erste Stiftspropst daselbst, der nicht Jurist, sondern Prediger war. Zwar sollte er in den Genuß dieser Pfründe, wie sein Vorgänger, nur eingesetzt werden, um canonisches Recht zu lehren: aber er ruhte nicht, bis ihm gestattet wurde, gegen Abgabe von 10 Gulden jährlich dieß einem andern akademischen Lehrer zu übertragen, der sich um diesen Preis dazu willig finden ließ. Dagegen predigte er fleißig und hielt biblische Vorlesungen für die Studenten, die mehr lebendig und praktisch als gelehrt waren, wobei er sich auch mitunter erlaubte, den lateinischen Vortrag durch deutsche Zwischenreden zu unterbrechen. Es war aber eine verhängnißvolle Zeit, in welcher Jonas Wittenberg betrat: Luther auf der Wartburg, Melanchthon noch jung und schwankend, Bugenhagen neu und noch ohne Ansehn, ebenso Amsdorf, Karlstadt aber, der älteste und angesehenste Theolog der Universität, Archidiaconus an der Schloßkirche und erbittert, daß bei Besetzung der Propststelle der junge Fremdling ihm vorgezogen war, dabei zur Schwärmerei geneigt und begierig, die erste Rolle in der Kirchen-Reformation zu übernehmen. Der Winter von 1521 zu 1522 brachte die schwierigsten Verwickelungen: Bürger und Studenten in höchster Aufregung, welche durch die Prediger genährt wurde, begannen arge Excesse und um Weihnachten kamen die Schwärmer aus Zwickau, an welche Karlstadt sich anschloß. Am 14. October war Jonas Doctor der Theologie geworden und er gehörte der Parthei der Bewegung an, welche die Worte zu Thaten machte, die Bilder aus den Kirchen weggeräumt, die Messe abgeschafft, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt gereicht sehen wollte: aber mit den Schwärmern hielt er keine Gemeinschaft und auf die Ermahnung des kurfürstlichen Hofes versprach er auch die aufregenden Predigten zu mäßigen. Am 9. Februar 1522 trat er in die Ehe und führte Katharina von Falk, eine treffliche Jungfrau, heim, die späterhin auch mit Luthers Katharina sich eng befreundete und bei ihrem Tode, der am 22. December 1542 zu Halle erfolgte, von Luther selbst tief betrauert und hoch gepriesen wurde.
Volle 20 Jahre lang war Jonas als Propst in Wittenberg Theilnehmer an den wichtigsten öffentlichen Handlungen der jungen evangelischen Kirche: im Jahre 1528 war er mit Luther und Bugenhagen bei der ersten sächsischen Kirchenvisitation, im October 1529 bei dem Marburger Gespräch, das zwischen Zwingli und Luther auf Veranstaltung des Landgrafen Philipp von Hessen gehalten wurde, 1530 war er hei dem Augsburger Reichstag zugegen, und so noch oft bei ähnlichen Anlässen. Die deutsche Uebersetzung von Melanchthons Apologie der Augsb. Confession ist sein Werk und sonst noch öfter wurde er von Luther und Melanchthon gebraucht, um ihre lateinischen Schriften ins Deutsche oder auch deutsche Schriften ins Lateinische zu übertragen. Daneben schrieb er mehrere eigene theils exegetische, theils polemische Werke, griff aber am liebsten mit mündlichem Worte handelnd und Wirkend in das Leben ein.
Und dafür eröffnete sich ihm im Jahre 1541 in Halle eine neue Thüre. Diese Stadt war dem Churfürsten Albrecht von Mainz unterthan, insofern derselbe zugleich, wiewohl den Kirchengesetzen zuwider, Erzbischof von Magdeburg war: derselbe besaß in Halle ein befestigtes erzbischöfliches Schloß, die Moritzburg. Die große Mehrzahl der Bürgerschaft wünschte längst die freie Predigt des Evangeliums, aber der Magistrat fürchtete den Zorn des Erzbischofs. Um Geldbewilligungen, deren er bedurfte, zu erlangen, zeigte sich dieser jetzt nachsichtiger: aber man erwartete mit Recht, daß diese augenblickliche Nachsicht keinen Bestand haben würde, und es schien, als würde kein evangelischer Prediger es wagen, sich in dieses Wespennest zu begeben. Jonas entschloß sich mit Genehmigung des Churfürsten von Sachsen unter vorläufiger Beibehaltung seiner Propststelle in Wittenberg mit einem jungen Geistlichen den Wünschen der Halleschen Bürger zu folgen: am Gründonnerstag 1541 erschien er plötzlich in Halle und hielt am folgenden Tage, dem Charfreitage (15. April), Nachmittags 3 Uhr, in der Kirche zu Unsrer Lieben Frauen die erste evangelische Predigt. Unter heftigen, aber siegreichen Kämpfen mit den Gegnern, besonders mit den Mönchen, ordnete Jonas das evangelische Kirchenwesen, und hielt sich in Halle aufrecht, auch nachdem der Erzbischof Albrecht (am 24. Septbr. 1545) in Aschaffenburg gestorben und sein bisheriger Coadjutor Johann Albert aus der anspachischen Linie der Markgrafen von Brandenburg ihm im Erzstift Magdeburg nachgefolgt war. In einem Schreiben vom 7. Mai 1545 hatte Luther den Rath und die Bürgerschaft zu Halle zur Standhaftigkeit im evangelischen Glauben ermahnt und insbesondere seines Freundes Jonas gedacht, mit den Worten: „Befehle euch hiermit die Prediger, Kirchendiener und Schulen in eure christliche Liebe, sonderlich Dr. Jonas, welchen ihr wisset, daß wir ihn ungern von uns ließen, und ich vor mich noch selbst gerne ihn um mich wissen wollte. Sie sind theuer, solche treue, reine, freie Prediger, das erfahren wir täglich.“ Als Luther auf seinem letzten Friedenswege zur Beilegung der Streitigkeiten der Grafen von Mansfeld über Halle nach Eisleben reiste, kehrte er im Hause seines Freundes (im goldnen Schlosse Nr. 480) ein und blieb daselbst vom Morgen des 25. Januars 1546 bis zum 28. Januar, wo endlich die angeschwollene Saale die Weiterreise erlaubte, auf welcher Jonas ihn begleitete.
Jonas war in der Nacht vom 17. zum 18. Februar in Eisleben bei Luthers seligem Abschied zugegen und Er war es, der noch zuletzt mit M. Cölius dem Sterbenden ins Ohr rief: „Allerliebster Vater! Ihr bekennet ja Christum den Sohn Gottes unsern Heiland und Erlöser?“ worauf Luther sein letztes Wort, ein vernehmliches Ja, sprach. Am Morgen des 18. Februar berichtete Jonas in einem noch vorhandenen Schreiben umständlich an den Churfürsten von Sachsen Johann Friedrich Luthers Tod und als dessen Leiche am 19. Februar, einem Freitage, in die Andreaskirche zu Eisleben gebracht worden, hielt er daselbst über 1 Thessal. 4, 13-18. eine Predigt von Luthers Person und Gaben, von der Auferstehung und ewigem Leben, und Warnung der Widersacher, daß dieser Tod werde Kraft hinter sich haben wider des Satans Reich.
Beim Beginn des schmalkaldischen Kriegs, als Herzog Moritz von Sachsen sich Halle näherte, mußte Jonas als das gefürchtete Haupt der evangelischen Parthei eiligst nach Eisleben und von da nach Mansfeld fliehen und der Rath wurde in einer am 25. November 1546 geschlossenen Convention gezwungen ihn abzusetzen und zu verbannen. Der Wechsel der Kriegsereignisse gestattete ihm zwar seit Anfang des Jahres 1547 wieder in Halle zu leben und sein Amt zu verwalten: aber die unglückliche Schlacht bei Mühlberg (24. April 1547) machte seiner Amtsführung daselbst für immer ein Ende. Er floh zunächst nach Nordhausen, wo er sich jedoch auch versteckt halten mußte, und folgte um die Mitte Juli einem Rufe nach Hildesheim, um daselbst Streitigkeiten zu schlichten und das Kirchenwesen zu ordnen, was ihm auch gelang. Er predigte häufig in den dortigen Kirchen und hielt Bibelstunden über die Briefe Pauli an die Epheser und Galater, über einige Psalmen und den Propheten Jeremias. Vor Ostern 1548 hatte er sein Geschäft beendigt, kehrte nach Nordhausen und mit einem Geleitsbriefe des Herzogs und nunmehrigen Churfürsten Moritz von Sachsen nach Halle zurück, wo er bei dem schüchternen Rathe vergeblich die Wiedereinsetzung in sein Predigtamt zu erlangen suchte. Im Sommer des Jahres 1551 finden wir ihn als Hofprediger des Bruders von Johann Friedrich dem Großmüthigen, Herzog Johann Ernst in Coburg, wo er zugleich Superintendent war, und in dieser Stellung verblieb er bis nach dem Tode dieses Fürsten, welcher am 7. Februar 1553 erfolgte. Im Jahre 1552 wurde Jonas inzwischen nach Regensburg erbeten, um die heftigen Streitigkeiten, die in Folge des kaiserlichen Interim in dieser Stadt ausgebrochen waren, beizulegen und dieß gelang ihm während eines Aufenthalts von ohngefähr 10 Wochen. In demselben Jahre hatte er die Freude, den Passauer Vertrag und die Befreiung des gefangenen Churfürsten Johann Friedrich zu erleben. Zu ihm und seinen Söhnen wandte er sich nach dem Tode des Herzogs Johann Ernst und hielt sich eine Zeitlang theils in Weimar, theils in Jena auf, woselbst er mit Rath und That die Gründung der Universität vorbereitete, welche bald als die theologische Nebenbuhlerin und Gegnerin von Wittenberg sich einen Namen erwerben sollte. Während Wittenberg einige Jahrzehnde der Heerd der vermittelnden melanchthonschen Schule war, wurde Jena die Burg des Lutherthums, der persönlichen Treue und Anhänglichkeit an den Reformator, wie an das alte Fürstenhaus der ernestinischen Linie. Jonas trug diesen Geist in sich und wirkte mit, denselben der neuen Stiftung einzuhauchen. Sein letzter Aufenthaltsort, wo er seine Pilgrimschaft auf Erden beschloß, war Eisfeld an der Werra, wohin er als Pastor und als Superintendent der in Franken gelegenen Ortschaften des sächsisch-coburgischen Landestheils im August 1553 mit schon gebrochener Körperkraft versetzt wurde. Noch in seinen letzten Tagen hatte dieser alte Streiter Christi viel mit Todesfurcht, mit den Schrecken des göttlichen Gerichts und anderen geistlichen Anfechtungen zu kämpfen: alle Tröstungen seiner Amtsbrüder ließen ihn kalt; aber die Bibelsprüche, die ihm in aller Einfalt sein Famulus zurief, erquickten sein Herz, und besonders hielt er sich fest an das Wort des Herrn (Joh. 14, 2): „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“ So schlief er am 9. October 1555 Abends um 9 Uhr sanft ein, 62 Jahre, 4 Monate, 4 Tage alt: wie Luther und Melanchthon, ist auch er im 63sten Jahre seines Lebens verschieden: wie Luther, so hatte auch er bei einem frischen freudigen Geiste ein oft schweres Gemüth und große Anfechtungen durch körperliche Leiden, häusliche Sorgen und tiefinnerliche Herzensnoth, worüber nur sein felsenfester Glaube an Christum siegen konnte.
H. E. Schmieder in Wittenberg.
Evangelisches Jahrbuch für 1856
Herausgegeben von Ferdinand Piper Siebenter Jahrgang Berlin, Verlag von
Wiegandt und Grieben 1862