mit dem Schwert getödtet durch Herodes Agrippa zu Jerusalem im Jahre 45
Jakobus, mit dem Zunamen der Größere, war der Sohn Zebedäi und Salome. Dieser pflegte sich mit Fischen zu ernähren; nachdem er aber von Christo zu einem Jünger ist berufen worden, hat er seine Fischerei verlassen und ist ihm nachgefolgt.
Er ist nächst den andern Aposteln eine geraume Zeit in dem Apostelamt unterwiesen worden, bis er endlich ordentlich dazu ausgesandt wurde.
Er war ausgerüstet mit Gaben, Zeichen und Kräften zu wirken. Von wegen dieser sonderlichen Gaben war er einer von den Dreien, welche Boanerges, das ist Donnerkinder, genannt wurden. Er war in allen außerordentlichen Begebenheiten Christi gegenwärtig; gleichwie ihn dann der Herr selbst dazu erwählt hatte, um auf dem heiligen Berge seine Herrlichkeit anzuschauen, und darnach in dem Garten Gethsemane sein Leiden zu sehen.
Nicht weniger hat Christus von ihm geweissaget, daß er aus dem Kelch, woraus er (Christus selbst) trinken würde, auch trinken müßte, und daß er auch getauft werden müßte mit der Taufe, womit er selbst getauft worden, das ist: er sollte beides, seines Leidens und seines Todes theilhaftig werden.
Nach dem Tode Christi hat er sich zu den übrigen Aposteln gehalten, um mit ein Zeuge zu sein seines Leidens, Todes und seiner Auferstehung, um auch in den vierzig Tagen nach seiner Auferstehung von seinem Reich unterwiesen zu werden.
Nach der Himmelfahrt Christi blieb er auch zu Jerusalem, und nachdem er daselbst nebst den andern Aposteln den heiligen Geist empfangen, hat er das Evangelium gelehrt in Judäa und Samaria.
Wie einige melden, ist er von da nach Hispanien gereist; weil er aber daselbst wenig Frucht schaffen konnte, ist er wieder zurück in das jüdische Land gekehrt, wo er Hermogenes zum Gegner gehabt haben soll, welcher ein Zauberer gewesen. Wir übergehen jetzt viele Dinge mit Stillschweigen, welche erdichtet zu sein scheinen, und von Abdias, Bischof von Babylonien und Andern erzählt werden.
Dieses Apostels Lebenslauf hat sich nicht weiter erstreckt, als ungefähr bis in das vierte Jahr des Kaisers Claudii, als von Agapus eine Theuerung verkündigt ward, welche über den ganzen Weltkreis kommen sollte. Denn damals hatte Claudius Herodes Agrippa befohlen, die Kirche Christi zu unterdrücken; welcher auch seine blutigen Hände an diesen Apostel gelegt, und ihn ungefähr um das Osterfest gefangen setzen lassen. Kurz darauf ist er zum Tode verurtheilt, und in Jerusalem mit dem Schwerte getödtet worden, welches geschah in dem fünfundvierzigsten Jahr nach der Geburt Christi.
Clemens meldet, der Scharfrichter, nachdem er seine Unschuld bekannt, sei auch zum christlichen Glauben bekehrt und mit ihm getödtet worden.
Wie Eusebius Pamphilius und Clemens Alexandrinus berichtet, so ist der Richter selbst über den Tod Jakobi bewegt worden, also daß er sich für einen Christen bekannte, und demnach (wie er schreibt) beide mit einander zum Tode geführt worden. Und als man sie hinausgeleitete, hat er (nämlich der Richter) Jakobus gebeten, er wolle ihm vergeben; als sich aber Jakobus ein wenig bei sich beratschlagte, sagte er: Friede sei mit Dir, und küßte ihn, und also sind sie beide miteinander enthauptet worden.
DER BLUTIGE SCHAUPLATZ ODER MARTYRER SPIEGEL DER TAUFFSGESINTEN ODER WEHRLOSEN-CHRISTEN die um des Zeugnisses Jesu, ihres Seligmachers, willen gelitten haben, und getödtet worden sind, von Christi an, bis auf das Jahr 1660