Er wurde 1419 zu Groningen geboren, lehrte als Doktor der Theologie zu Köln, Löwen, Heidelberg, Paris, und starb 1489. Er hatte zwei Beinamen, „Licht der Welt“ (lux mundi), weil man staunte über die verborgenen Wissensschätze, die er an’s Tageslicht förderte, und „Meister des Widerspruchs“ (magister contradictionum), weil er so trefflich es verstand, durch seine Dialektik die alten Scholastiker aufs Eis zu führen, bis sie ein Bein brachen. Luther, der von ihm seine Rechtfertigungslehre entnahm, gab auch Wessel’s Schriften heraus.
Historische und biographische Erläuterungen zu Wilhelm von Kaulbach's Zeitalter der Reformation von Franz Löher Stuttgart Verlag von Friedrich Bruckmann 1863