wurde 1531 zu Wunsiedel im Voigtlande geboren. Über sein Jugendleben ist nichts bekannt. Sein erstes Predigtamt verwaltete er zu Amberg in der Oberpfalz. Hier von den Calvinisten 1567 vertrieben, folgte er einem Rufe zum ersten Prediger und Superintendenten nach Hof. Wie segensreich er daselbst wirkte, beweist ein Brief D. Johann Streitberger’s, der im 17. Jahrhundert Schulinspector in Hof und späterhin General superintendent zum Culmbuch war, an das Ministerium zu Hof: „Der ehrwürdige und unvergleichliche Mann, Herr Pangratius“ – heisst es in demselben – „hatt die Kirche meiner theuern Vaterstadt noch nicht zehn Jahre gelenkt, als er sie schon mehr, als Alle, die vor ihm dort gelehrt haben, geschmückt und erweitert hatte. Denn ich nehme mich selbst nicht aus und erkenne es an und bekenne frei, dass ich weit unter ihm gestanden. Ich ertheile ihm das Lob der Weisheit, Frömmigkeit, Gelehrsamkeit, wirksamen Auctorität und der hervorragenden Tugenden, die zum geistlichen Amte nothwendig sind. Dies Alles hat jener göttlich Geist reichlich auf ihn gehäuft, wie auf irgend einen Andern.“ Schon 1569 dichtete Pangratius für sich folgendes Epitaphium:
Hier liegt bei seiner Heerd der Hirt
Und wart’t, bis ihn aufwecken wird
Am jüngsten Tag der Herre Christ,
Der sein getreuer Heiland ist.
Schickt euch All recht, ihr müsst hernach
Und wisst doch weder Stund, noch Tag.
Was ihr jetzt seid, bin ich gewesen,
Und wie ich bin, müsst ihr genesen.
Drum thut recht Buss und säumt euch nicht,
Ein harter Stand ist’s jüngst Gericht.
1576 ging P. in Sachen der Concordienformel auf den Convent zu Ansbach und starb bald nach seiner Rückkehr am 27. Sept. 1576.
P.’s Predigten gehören ihrem Inhalte nach nicht zu den bedeutendsten ihrer Zeit. Sie sind meistens abhandelnder Natur, wiewohl eben durch Befriedigung des Lehrinteresses häufig interessant. Epoche machend sind jedoch durch streng dialetische Durchführung der thematisch-synthetischen Methode geworden (s. Einleitung).