Katharina von Sachsen

Um die Einführung und Verbreitung der Reformation im Herzogtum Sachsen machte sich Katharina, die Gemahlin des Herzogs Heinrich von Freiberg, verdient. Sie war frühe für die Ansichten Luthers gewonnen worden während ihr Gemahl noch wankte und schwankte, wenigstens nicht stark genug war, den anti-reformatorischen Bestrebungen seines Bruders, des Herzogs Georg, Widerstand zu leisten. Katharina verhinderte wenigstens, dass derselbe ganz für die kaiserliche Partei gewonnen wurde. In ihrer Umgebung verbreitete sich die evangelische Gesinnung immer mehr, wiewohl das offene Hervortreten derselben nicht unbedenklich war. Drei ihrer Hofdamen, Hanna von Dreschwitz, Ursula von Feilizsch und Milia von Olsnig, wurden, weil sie Luthers Schriften gelesen hatten, aus Freiberg vertrieben. Man hat noch einen Brief Luthers an die Herzogin, worin er sie zu trösten suchte. Katharina soll ihrem Gemahl den Stuhl in der Kirche näher an die Kanzel gerückt haben, damit er die Predigt besser hören möge. Nach dem Tode des Herzogs Georg fiel dessen Herrschaft seinem Bruder Heinrich zu, und wenn nun die Reformation in dem ganzen Herzogtum eingeführt wurde, und wenn sich die späteren Kurfürsten Moritz und August als Beschützer der evangelischen Kirche bewiesen, so verdanken wir dieses großenteils dem Einflusse Katharinens auf ihren Gemahl und ihre Söhne.