Sara Rostagnol

Sara Rostagnol, eine Arbeiterin in den Weinbergen von Lucerna, eine Greisin von 60 Jahren, wurde zu Epral erwischt. Die Soldaten befahlen ihr, zu beten, und „Jesus, Maria“ dazu zu sprechen; sie aber sagte nur Jesus, und berief sich auf das Wort der Heiligen Schrift: „Es ist kein anderer Name den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.“ Da nahm einer aus der rohen Bande die Sichel, welche sie in der Hand hatte, und riß ihr damit den Unterleib bis zum Nabel auf. Als nun das arme Weib unter den entsetzlichsten Schmerzen mit dem Tode rang, kam ein anderer Soldat und schlug ihr den Kopf ab.

Johann Leger, waldensischer Schriftsteller und Augenzeuge.

Dr. Theodor Fliedner,
Buch der Märtyrer,
Verlag der Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth,
1859